Blütenpracht im Spätsommergarten

Blütenpracht im Spätsommergarten 

Am 1. Oktober nehme ich mich jedes Jahr die Zeit, unseres Staudenbeet mal rauf und runter zu laufen, um zu sehen was gerade anfangt zu blühen, und was überhaupt noch anfangen muss.

Es ist wichtig, dass man sich auch jetzt noch auf mindestens zehn Wochen Blütenpracht freuen kann, bevor die ungemütliche dunkle Zeit anfangt. Zu oft besuche ich Gärten, wo ab August nur noch Grün zu sehen ist, wo noch einige Rosen ihre Restenergie in nur schwache Blüten schieben, und sonst nichts mehr los ist. Selbst Herbstfarbe scheint in viele Gärten völlig zu fehlen.  Es muss wirklich nicht so sein, dass ab Spätsommer Gärten langsam ihr langweiliges Grün für deprimierendes Braun austauschen, um dann die folgenden Wintermonate kahl und trostlos zu sein!

Für das Sonnenbeet sind jetzt die viele Astern und deren enge Verwandten angesagt.  Meine Favoriten sind die Schönaster Kalimeris incisa ‚Madiva’, die ihre weiße Blütenpracht von Ende Juli bis Oktober tragt, und eine der problemfreieste Pflanzen ist, die wir im Beet haben. Mit ihre ca. 1 Meter Höhe,gehört sie in die zweite Reihe unseres Beetes. Für den Mittelgrund unsere Beete (oder die Rückseite eines Staudenbeetes, was vor eine Mauer oder Hecke geplant ist), gehört die Arkansas Scheinaster Vernonia crinita. Diese imposante hohe Staude kommt erst in September mit intensiv violette Blüten, gefolgt von entzückende alt-rosa kuschelige Samenstände. In Beete mit Bewässerungsanlage, oder feuchtem Boden, wachst sie wesentlich höher als bei uns, wo sie 1,60 Meter erreicht. Diese Pflanze verursacht allerdings jedes Frühjahr ein wenig Emotion, da sie sehr spät austreibt, und wir jedes Jahr denken, sie ist eingegangen, und wenn wir schon mit Ersatzpflanzen in die Hand fertig stehen, ist sie plötzlich doch wieder da.

Eine besonders charmante Aster ist A. ‚Little Carlow’. Sie entzückt mich jedes Jahr mit ihre Wolke von hunderte blaue Blüten, die leicht heller werden beim Verblühen, so daß sie ein sanftes zwei-ton Effekt schafft. Die Mengen an feine Blüten verursachen, die Stielen leicht vorüber zu neigen, aber das ist gerade ja ihren Charme: Wo bei andere Astern es einen ärgert das sie sich nicht gerade aufrecht halten, kreiert sie eine lockere blaue Wolke, die leicht über schon lang-verblühte kleine Stauden am Beetrand schwebt.

Die als allerletzte die Blüte und das Blütesaison abschließt, ist die waagerechte Aster A. horizontalis lateriflorus ‚Lady in Black’. Diese fangt erst in die zweite Oktoberhälfte an mit ihre kleine weiße Blüten mit rotes Mitte die zierlich oberhalb das braun-rote Laub sitzen. Sie steht wie ne eins, ist gesund und fit, und wandert nicht. Eine tolle Blattpflanze, die den ganzen Sommer schon ein tolles Blattkontrast im Beet verursacht.

Einige Astern, kombiniert mit tolle Gräser wie Calamagrostis brachytricha, Molinia ‚Windspiel’ oder Panicum ‚Cloud Nine’ und ein paar zuverlässige Fetthenne wie ‚Matrona’ und natürlich ‚Herbstfreude’, sorgen für ein buntes, farbfrohes Spätsommer–Herbstbeet.

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